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Die Kunst des Coachings

Coaching-Tipps – Hast du dich als Athlet gefragt, warum erhalte ich heute genau diesen Tipp von meinem Coach? Und auch nach Jahren gibt es weiterhin Tipps. Nur klingen die anders oder lenken deine Aufmerksamkeit auf andere Bereiche. Warum ist das so?

Spricht man von Coaching-Tipps, so könnte man trocken sagen:

„Dies sind aufgabenorientierte Informationen, die verwendet werden, um dir die Ausführen einer Übung beizubringen.“

Die Erfahrung zeigt: Kurze, prägnante Tipps führen zum Erfolg.

Aber wie wählt ein Coach nun seine Tipps?

Zunächst basieren Tipps auf Erfahrungswerte und auf BASIS der vor dem Coach stehenden Person. Für welchen Tipp ist der Athlet empfänglich entscheidet über den Erfolg des Tipps. Ist ein Athlet mit einer Übungen noch sehr wenig vertraut, so platziert der Coach einfache Tipps, um  grobe Fehler zu eliminieren, die z.B. zu einer Verletzung führen könnten. Erst mit der Zeit und Häufigkeit der Ausführung der Übung in Verbindung mit einem verbesserten Körpergefühl des Athleten erweitert der Coach die Tipps. Denn die Reife eines Athleten ermöglicht ein anderes Coaching. So fügt sich das „Puzzlebild“ der Übung in natürlicher Form – es ist ein Zusammenspiel.  

Ein Coach arbeitet insbesondere mit der Aufmerksamkeit seines Athleten. Heißt die Aufmerksamkeit des Athleten wird genutzt um diese auf eine bestimmte Aufgabe zu lenken. So formuliert der Coach seinen Tipp z.B. so, dass der Athlet bei der Übung „“Reißen“ im Olympischen Gewichtheben die Hüfte streckt. 

Wie kann die Aufmerksamkeit gelenkt werden? Gibt es hier Unterschiede?

Ja, tatsächlich. Hier gibt es Unterschiede. Tipps können zum Beispiel interner, externer, normaler etc. Natur sein. Auf 2 Methoden gehen wir hier vor allem ein.

Interne Hinweise

Ein interner Tipp lenkt die Aufmerksamkeit des Athleten auf die mit der Übung verbundenen Körperbewegungen.

  • Strecke deine Knie und Hüfte gleichzeitig durch

➡️ Ein bewusstes organisieren und steuern der Bewegung wird von dem Athleten verlangt – Kann überfordernd für den Athleten zu Beginn sein [3/4]

Externe Hinweise

Ein externer Tipp richtet die Aufmerksamkeit des Athleten auf das mit der Übung verbundene Ergebnis. Hier werden gerne Metaphern zur Verdeutlichung  genutzt [2].

  • Mach dich ab der Beschleunigungsphase lang – Strecke dich Richtung Decke
  • Schiebe den Boden mit den Füßen auseinander

Der Fokus liegt auf dem Ergebnis der Ausführung.

➡️ Natürliche Organisation des Bewegungsablaufs – geringere Überforderung des motorischen Systems im Vergleich zu einem internen Tipp [7]

Beeinflussen Coaching-Hinweise die Performance und das Erlernen?

Definitiv. Neben der eigenen Erfahrung als Coach wird dies aber auch vermehrt über die Wissenschaft gestützt und zeigt dass besonders externe Tipps vor allem folgendes verbessert

  • Gleichgewichtsaufgaben [6, 5, 7, 1,8]
  • Kraft und Geschwindigkeit [9-12]
  • Sportliche Fähigkeiten mit einem Gerät (Barbell- Work etc.) [13-16]
  • Sportliche Fähigkeiten ohne Gerät (z. B. Sprünge) [17-20]
  • uvm.

Bin ich nach einem Tipp in der Lage dies immer umzusetzen?

Ein Tipp kann eine Übungsausführung unmittelbar in der Trainingseinheit verbessern. Erlernt ist diese in dem Fall noch nicht. Es bedarf weitere Einheiten und die wiederkehrenden Tipps deines Coachs um das Umgesetzte wirklich als Erlernt zu verzeichnen. Genau hier setzen die externen Tipps laut Wissenschaft den größten Erfolg dar [1,21,22]. Sie helfen im Moment des Trainings aber wirken wohl mehr nach, um die Übung langfristig zu erlernen. 

Dies bedeutet aber nicht, dass andere Coaching-Tipps (z.B. interner Art) keinen Platz in der Coaching-Welt haben sollten. Der Kontext ist der Schlüssel und hierbei achtet ein Coach auch welche Art von Tipp er an den Athleten formuliert.

Autor: Alex